Haus-Chronik Pulverstampfe

 

Konskript Nr. 192 ( Hauptstrasse 99 )

Siehe auch Konskript Nr. 96 und 203

Dieses ist ebenfalls ein altes Haus. Es wird als 40. Haus von Osten an gerechnet, schon im Jahre 1597 als herrschaftliche Pulverstampfe unter Graf Nadasdy erwähnt. 1605 durch die Türken zerstört.

1639 wird sie wieder oberhalb der Gemeinde als Betrieb mit einem Wasserrad erwähnt und 1740 heißt es "Esterh.Arch.ZN.993", das der Pulvermacher Martin Strasser entlassen werde, damit er als Pulvermacher nach Wien gehen konnte. 1760 wird der Pulvemacher Mathias Schermann erwähnt.

Damals lagerten im Pulverturm in der Burg Konskript Nr. 173 mehr als 482 Zentner Schwarzpulver. 1798 bezahlte der Pulvermacher Johann Puhr Zins (Marktarchiv). In der Zeit der Tuchmacher gelangte das alte Haus mit dem Wasserrad in den Besitz des Tuchmachers Moser Gottfried, der mehrere Häuser besessen hatte. Dessen Sohn, Moser Nikolaus, ebenfalls Tuchmacher, hat dann in diesem Haus mit Wasserkraft seine Maschinen betrieben. Als das Tuchmachergewerbe nach 1850 - 1860 schlecht ging, verlegte er sich auf die Erzeugung von Haarloden und Pferdedecken, bis auch dies nichts mehr verdienen ließ. Er beschäftigte sich hierauf mit Ochsenfuhrwerk und der Landwirtschaft, später wurde er auch Holzhändler. Er war einer der Begründer der Freiwilligen Feuerwehr von Lockenhaus und der erste Kommandant derselben, auch langjähriger Gemeinderat, sowie 1891 - 1892 Richter. 

Nach seinem Tod führte seine 2. Frau Aloisia, geb. Schranz, geb. 1876, die Wirtschaft mit den Töchtern Aloisia Brenner, geb. Moser, geb. 1893, und Justine Moser, geb. 1898, weiter, die aber das Haus, weil Sie kinderlos blieben, an Edith Vahs, geb. Moser, geb. 1928, deren Gatte langjährig praktizierender Gemeindearzt in Lockenhaus war, weitervererbten.

1985 ging dann das Anwesen an die Familie Dittrich über. 2002 brannten Dachstuhl und Stallung ab. Das Gebäude wird seit 2003 nach Wiederinstandsetzung als Fremdenbeherbergungsstätte "Pulverstampfe" betrieben.

 

Konskript Nr. 203 ( Hauptstrasse 101 )

Siehe auch Konskript Nr. 96 und 192

 

Dieses Haus wurde erst später zum Haus Konskript Nr. 192 als Wohnhaus zugebaut, da die Familie Moser zahlreich wurde (siehe auch Konskript Nr. 192). Später wurde hier für das Betreiben von Maschinen wieder ein Wasserrad errichtet, das ca. 1960, da der Betrieb längst eingestellt und das Wasserrad nicht instandgehalten werden wollte, wieder entfernt wurde.